Erster Wettbewerb:
So viel mächtiger als das Schwert ist die Feder – Die Dichtkunst im Reiche (11 Teilnehmerstädte)
Lang schon waren die Wettbewerbe zu Ehren von Königin Alane I. nur noch eine leise, aber glückliche Erinnerung an vergangene Zeiten. Doch dann wurde in der Arena unserer Königin erneut ein Wettstreit unter den Städten ausgerufen: Es sollten vier Wettbewerbe sein, vier unterschiedliche Disziplinen und nur die Stadt, die ein glückliches Händchen bei der Auswahl der Wettkämpfer hatte, konnte letztendlich gewinnen. Und so zogen am 27. September 1455, die wackeren Recken aus folgenden Städten in die Alane-Arena ein:
Augsburg-Stadt
Esslingen
Konstanz
Landshut
Lindau
Linz
Memmingen
Ravensburg
Reutlingen
Rottweil
Schaffhausen
St. Pölten
Zollern
Zwiefalten
Nacheinander traten die Dichter in die Mitte der Arena und rezitierten ihre Gedichte. Jeder Beitrag wurde vom Publikum mit Applaus gewürdigt. Als die letzten Zeilen der Gedichte verklangen, baten die Kulturbeauftragten des Reiches um Bedenkzeit. Intensiven Beratungen folgte dann die Prämierung: Im ersten Wettbewerb hatte LINDAU mit Thalions Gedicht den Sieg vor Esslingen und Ravensburg (beide Platz 2) errungen. Glücklich verlas der Dichter unter dem Beifall der Zuhörer erneut sein Werk:
So klein und doch so fein,
nirgends möcht’ ich lieber sein.
Hier wird geschwatzt, hier wird gelacht
Den ganzen Tag, die ganze Nacht.
Das Bergwerk ruft, der Wald, der lockt,
weh dem der nur zu Hause hockt.
Verpasst doch das Leben und die Welt,
wenn man sich nicht ins Wirtshaus gesellt.
In der Schenke ist man ausgelassen,
so trinkt auf Lindau, hoch die Tassen.
So klein und doch so fein,
nirgends möcht’ ich lieber sein.
Hier wird geschwatzt, hier wird gelacht
Den ganzen Tag, die ganze Nacht.
Zweiter Wettkampf: Lanzenstechen – das Tjosten (11 Teilnehmerstädte)
Beim nächsten Wettbewerb mussten die tapferen Ritter antreten. Nur wer sein Pferd unter Kontrolle und den Gegner auch im Blindflug im Visier hatte, konnte punkten. Die für Zwiefalten angetretenen Ritter Sincity und Cobweb konnten mit überragenden 4.860 Punkten deutlich die Konkurrenz aus Lindau (2.630) und Rottweil (2.410) hinter sich lassen. Nicht unerwähnt soll an dieser Stelle bleiben, dass sowohl der gegnerische Kunibert als auch dessen Pferd unverletzt den Wettkampf überstanden haben. Die Veranstalter versichern ferner, dass dem Tierschutz genüge getan wurde und das Pferd nichts tun musste, was es nicht wollte.
Begriffserklärung: Tjosten, das heißt „das hohe Gestech“ und ist Ursprung der geflügelten Redensart für „jemanden eine Lanze brechen“.
Dritter Wettkampf: Das Bogenschießen (9 Teilnehmerstädte)
Mitten in die Wettbewerbe platzte die Nachricht vom Rücktritt Alanes wie eine Bombe. Doch der Kulturrat beschloss, die Wettkämpfe fortzuführen, um Alanes Werke und Arbeit zu ehren. So hieß es am 14. Oktober 1455: Auf mit Köcher und Pfeilen zum Bogenschießen. Es begann ein lustiger, turbulenter Wettkampftag, doch nach einiger Zeit fiel es den Kampfrichtern auf, dass einige der Teilnehmer wohl auf größere Scheiben schossen als andere. Gerüchteweise wurde auch in den Dörfern gemunkelt, manche würden einfach die Scheiben näher hinrücken, doch im Endeffekt konnte niemandem eine Absicht nachgewiesen werden. So sammelte man alle zweifelhaften Scheiben noch einmal ein und es musste erneut gezielt werden. Die Schützen aus allen Teilen des Reiches schenkten sich nichts und in einem fulminanten Finish konnte sich Joergel aus Landshut knapp den ersten Platz vor XianFuXi (Esslingen, 4.581 Punkte) und dem Augsburger Bogenschützen TheHawk mit 4.560 Punkten.
Die Entscheidung über den vierten Wettkampf und somit auch den Gesamtsieg steht noch aus, wir berichten ausführlich von Wettbewerb der Geschichtenschreiber und der Siegerehrung in der nächsten Ausgabe.
(Winella für den Landshuter Kurier/ für den Boten des Reiches)
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